2017 zum Gedenken an den Bombenangriff 27.Sept.1943
Am 27.September fand in Esens auf dem Stadtdirektor-Neemann-Platz eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Bombenangriffs vor 74 Jahren statt, in der unsere Bürgermeisterin Karin Emken auf das aktuelle Weltgeschehen aufmerksam machte und für die Einhaltung der Menschenrechte eintrat.
Damals vor 74 Jahren, am 27. September 1943 waren in Esens durch den Bombenangriff der amerikanischen Alliierten 165 Menschen ums Leben gekommen. Davon waren 85 Kinder.
63 Schüler und Schülerinnen hatten mit ihrer Lehrerin Schutz im Bunker des ehemaligen Mittelschulgebäudes gesucht. Keiner von ihnen überlebte, wodurch an diesem Tag die Einwohner der Stadt Esens mit einem Schlag die Kinder zweier kompletter Jahrgänge verloren. Außerdem wurden von den damals 666 vorhandenen Häusern 553 zerstört.
In Gedenken an die Opfer dieses Tages läuten jedes Jahr in der Zeit von 11:00 Uhr bis 11:15 Uhr die Esenser Glocken.
Rahmenprogramm im Haus der Begegnung
Neben der offiziellen Gedenkveranstaltung auf dem Stadtdirektor-Neemann-Platz, wurde in diesem Jahr von dem Bürgerforum gegen Rechtsextremismus und den allgemeinbildenden Schulen ein Rahmenprogramm im Haus der Begegnung organisiert, an dem sich insgesamt 170 Schüler und Schülerinnen beteiligten.
Von Schülern und Schülerinnen des NIGE, der Realschule und natürlich auch unserer Schule wurde in 3 Workshops hinter dem historischen Hintergrund des 2. Weltkrieges die jetzige Flüchtlingsproblematik aufgegriffen.
Schüler und Schülerinnen unserer Schule führten aus diesem Anlass einige Theaterszenen auf, in denen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Zeitepochen aus ihrem Land fliehen.
Unter der Leitung unserer Schulsozialpädogogin Undine Löschhorn waren unterschiedliche Fluchtsituationen erarbeitet und aufgeführt worden, die nicht nur die Situation und Gefühle einer Ostfpreußin Ende des 2. Weltkrieges wiedergab, sondern auch eine Flucht aus der ehemaligen DDR schilderte.
In einem anderen Workshop wurden unter der Leitung von Martin Ebert, Fluchtursachen erarbeitet. In den Diskussionsrunden zeigte sich, dass für viele die Situation der Flüchtlingskinder verständliicher geworden war.
Olliver Otto, Lehrer der Carl-Gittermann-Realschule, zeigte den Film „Spielzeugland“, in der es um die Deportation von Juden geht.
Die NIGE-Band rundete das Programm mit einigen entsprechenden Songs ab, wie „Dear mr.President“ von Pink und „Blowin in the wind“ von Bob Dylan.
Unsere Botschaft an alle ist:
Menschen, die durch Krieg und Terror aus ihrer Heimat fliehen müssen, zu helfen, statt diese auszugrenzen.
An unserer Schule werden im Moment 18 Schülerinnen und Schüler aus Syrien, Afghanistan, Iran und Serbien beschult, die aus ihrer Heimat vor dem Krieg fliehen mussten und sich jetzt in einer für sie fremden Umgebung zurecht finden müssen.
Die Aufhebung der Sprachbarriere durch die fehlenden Deutschkenntnisse, ist dabei ein entscheidender Faktor für die Integration.
So finden sich bei uns inzwischen in jeder Jahrgangsstufe Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund.
Zusammen haben wir an diesem Tag auf unserem Schulhof 15 Gedenkminuten für den Frieden eingelegt, die auch von Bürgermeisterin Karin Emken auf dem Stadtdirektor-Neemann-Platz, in der Zeit von 11:00 Uhr bis 11:15 Uhr, eingeleitet wurden.
In Mitten von Lichtern und mit selbst geschriebenen Plakaten haben wir den damaligen und jetzigen Opfern, mit der Hoffnung auf Frieden, gedacht.
2017-28.09. Artikel Anzeiger für Harlingerland "Menschen nicht verfolgen und ausgrenzen"
2017-28.09. Artikel Anzeiger für Harlingerland "Situation der Flüchtlinge nachempfinden"